SPD-Fraktion will Beschluss zum Einbau von Luftfilteranlagen an Grundschulen zurücknehmen und Mittel anderweitig nutzen

Für die nächste Sitzung des Rates am 21.12.2022 hat die SPD-Fraktion gemeinsam mit ihrem Kooperationspartner den folgenden Antrag gestellt:

Beschlussvorschlag:

Der Rat der Universitätsstadt Siegen nimmt den Beschluss für den Einbau von Luftfilteranlagen an Grundschulen vom 02.03.2022 mit der Bereitstellung von 150.000 Euro für das Jahr 2023 zurück. Die so frei gewordenen Mittel werden dem Haushalt der Schulverwaltung zur Verfügung gestellt.

Begründung:

In der Ratssitzung vom 02.03.2022 wurden für den Einbau von Luftfilteranlagen 300.000 Euro bereitgestellt, davon jeweils 150.000 Euro in 2022 und 150.000 Euro in 2023. Dieses geschah unter der Annahme, Luftfilter seien geeignet, die Virenlast in den Klassenräumen zu reduzieren.

Inzwischen hat sich erwiesen, dass diese Annahme einer wissenschaftlichen Betrachtung nicht Stand hält:

 „Insgesamt lässt sich kein Zusammenhang zwischen Luftfilterrate und Sars-CoV-2-Fällen unter Schülerinnen und Schülern erkennen“[1].

„Uns ist bis jetzt kein einziger Fall bekannt, der belegt, dass die Infektionsraten an Schulen durch den Betrieb von Luftreinigern nachweislich gesunken sind“[2].

150.000 Euro für eine Maßnahme ohne wissenschaftliche Evidenz führt zu falscher Sicherheit und belastet den Haushalt unnötig.

[1] SZ vom 12.10.2022, Robert-Koch-Institut

[2] SZ vom 12.10.2022, Heinz-Jörn Moriske, ehem. Direktor beim Umweltbundesamt

 

Den kompletten Antrag finden Sie hier.